Abwasserneutralisationsanlage

Abwasserneutralisationsanlage: Für saures und alkalisches Labor-Abwasser

In Industrie und Laboren werden mehr und mehr vollentsalzte, ungepufferte Wässer in hochwertigen Versuchen eingesetzt. Selbst niedrige Konzentrationen von Laufen und Säuren führen im Ergebnis zu einer deutlichen Veränderung des pH-Werts. So kommt es, dass die Menge an sauren und alkalischen Abwässern aus Laboren, die einer Abwasserneutralisationsanlage zugeführt werden müssen, steigt. 

Inhaltsverzeichnis

Abwasserneutralisationsanlage für Labore

Die Einleitung von Abwässern in die Kanalisation ist nicht immer ohne weiteres möglich. Vor allem Industrie- und Gewerbeabwässer, aber auch solche aus dem Bereich der Forschung müssen zuvor neutralisiert werden. Das gilt sowohl für Abwässer, die über Vorfluter und Direkteinleiter in die Kanalisation gelangen sollen, als auch für die, die über Indirekteinleiter entsorgt werden. Alkalische Abwässer müssen dabei mit einer Säure neutralisiert werden. Umgekehrt werden Säuren mit einer Lauge behandelt, um die Neutralisation zu erreichen. In einer modernen Abwasserneutralisationsanlage geschieht dies automatisch und vor allem sicher und zuverlässig.

Neutralisation von Labor-Abwässern

Verschiedene Abwasserneutralisationsanlagen übernehmen das Einstellen der Abwässer auf einen neutralen pH-Wert von 7, teilweise werden ganz spezielle pH-Werte vorgeschrieben. Diese müssen dann entsprechend erreicht werden, ehe das Abwasser in die Kanalisation eingeleitet werden kann. Besondere Beachtung braucht dabei die biologische Abwasserreinigung, denn Abwässer müssen hier zwingend neutralisiert werden, damit die Mikroorganismen, die am biochemischen Abbau beteiligt sind, nicht zerstört werden. Abwässer aus Laboren und aus der Industrie sowie aus vielen gewerblichen Bereichen müssen neutralisiert werden, denn höherwertige Versuche verursachen nicht einfach zu entsorgende Abwässer. Vor allem vollentsalzte und ungepufferte Wässer können in geringen Konzentrationen dafür sorgen, dass sich vorgeschriebene pH-Werte deutlich verschieben.

Reaktor-Abwasserneutralisationsanlage NEUTRO-FIX R mit Stundenleistung 15 m³/h. Die Anlage besitzt Puffer und Abscheider. Die Abwasserneutralisationsanlage ist im Einsatz bei Max-Planck-Gesellschaft Heidelberg

Reaktor-Abwasserneutralisationsanlage NEUTRO-FIX R mit Stundenleistung 15 m³/h. Die Anlage besitzt Puffer und Abscheider. Die Abwasserneutralisationsanlage ist im Einsatz bei Max-Planck-Gesellschaft Heidelberg

Verschiedene Abwasserneutralisationsanlagen für Labore und Industrie

Unterschiedliche Abwasserneutralisationsanlagen stehen für die spezifischen Anwendungen und Anforderungen in verschiedenen Einsatzbereichen zur Verfügung. Die Neutralisationsanlagen passen sich dabei dem Bedarf der Anwender an, was sich beispielsweise auf den Durchsatz in Litern pro Stunde bezieht.

Die Abwasserneutralisationsanlage NEUTRO-FIX wie auch das Schwestermodell MINI-FIX neutralisieren saure und alkalische Labor-Abwässer. Werden diese dem Abwassersystem zugeführt, so haben sie einen pH-Wert erreicht, welcher voll und ganz konform zu den Ausführungen von WHG §62 (ehemals WHG §19) ist.

Eine Abwasserneutralisationsanlage von EnviroDTS ist in verschiedenen Leistungsstufen verfügbar. Der Durchsatz beginnt bei niedrigen 300l/h und erreicht bis zu 1 m³/h, 3 m³/h und 20 m³/h. Anlagen mit diesen Leistungsparametern sind seit Jahren bei unseren Kunden im Einsatz.

Eine Besonderheit weist unsere Abwasserneutralisationsanlage MINI FIX auf. Für diese Anlage sind Zusätze verfügbar, wodurch sogar eine Cyan- und Chromentgiftung möglich wird.

Leistung der
Abwasserneutralisationsanlage
Typ der Anlage zur
Abwasserneutralisierung
Stundenleistung bis 300 l/h EnviroDTS MINI-FIX
Stundenleistung 0,3 bis 1 m³/h EnviroDTS NEUTRO-FIX 1 K
Stundenleistung 1 bis 3 m³/h EnviroDTS NEUTRO-FIX 3 K
Stundenleistung über 4 m³/h EnviroDTS NEUTRO-FIX R

Abwasserneutralisationsanlagen von EnviroDTS

Labor-Abwässer können beispielsweise mit der Abwasserneutralisationsanlage „NEUTRO-FIX“ oder „MINI-FIX“ neutralisiert werden. Sie ist für alle sauren und alkalischen Abwässer aus dem Laborbereich anwendbar. Die gereinigten Abwässer entsprechenden den Vorgaben des Wasserhaushaltsgesetzes und hier den Vorschriften aus §62 in vollem Umfang.

Zur Abwasserneutralisation wird das Abwasser aus dem Labor zuerst in einem Reaktionsbehälter gesammelt. Ist der Vollwert erreicht, was durch eine Füllstandsanzeige ersichtlich wird, kann das Abwasser umgepumpt werden. Zudem erfolgt nun eine intensive Durchmischung. Des Weiteren wird nun eine Messung des vorhandenen pH-Wertes vorgenommen. Die Abweichung von den pH-Wert-Vorgaben, die eingehalten werden müssen, sind die Basis für die Steuerung von Säure- und Laugenventilen. Der Vorratsbehälter dosiert nun die jeweils benötigten Chemikalien. Bei Bedarf können auch größere Konzentrationen der Chemikalien beigemischt werden, was dann der Fall ist, wenn die Abweichung vom pH-Wert sehr groß ist. Dementsprechend erfolgt eine niedrigere Dosierung, wenn die Abweichung nur geringfügig ist. Ist der zulässige pH-Wert erreicht worden, kann das Wasser aus dem Reaktionsbehälter durch die Abwasserneutralisationsanlage abgepumpt werden. Die Abwässer werden jetzt der Kanalisation zugeführt.

Neben der Abwasserneutralisationsanlage „MINI-FIX“ gibt es die bereits erwähnte Anlage „NEUTRO-FIX“, die gegenüber der sogenannten Durchlaufanlage weitere Vorteile bietet:

  • kompaktere Bauweise
  • Platzersparnis nach der Montage
  • genauere Messung des pH-Wertes durch Strömungsrohrprinzip
  • exaktere Dosierung der Chemikalien
  • kürzere Reaktionszeiten
  • geringere Betriebskosten

Ein ebenfalls wesentlicher Vorteil ist der vollständige Abschluss der Reaktor-Abwasserneutralisationsanlage. Dämpfe, die noch säurehaltig sind, werden damit nicht in die Umgebung entlassen. Dies gilt auch für Gerüche, die dank des geschlossenen Systems ebenfalls nicht nach außen entweichen können. „NEUTRO-FIX“ wird in verschiedenen Ausführungen angeboten.

Unterschiedliche Ausführungsvarianten der Abwasserneutralisationsanlage „NEUTRO-FIX“

Damit jeder individuelle Bedarf gedeckt werden kann, ist nicht jede Abwasserneutralisationsanlage gleich. „NEUTRO-FIX“ gibt es in der eben beschriebenen Variante „1“ sowie in weiteren Ausführungen:

  • NEUTRO-FIX 1K

    Die Anlagen dieser Baureihe sind für die Neutralisation und Entgiftung von Labor-Abwässern geeignet. Die Bauform ist wesentlich kleiner, daher auch das Kürzel „K“ für „kompakt“ im Namen. Die Durchlaufleistung pro Stunde liegt bei einem Kubikmeter. Im System ist zusätzlich ein Pufferbehälter mit einem Fassungsvermögen von 500 Litern integriert.

  • NEUTRO-FIX 3K

    Diese Abwasserneutralisationsanlage wurde speziell entwickelt, um chemisch verunreinigte Abwässer aus Laboren zu neutralisieren. Daneben sind aber auch weitere Verfahrensabläufe möglich, zu denen Entgiftungen und weitere Abläufe gehören. Die Entgiftung erfolgt dabei automatisch, der Benutzer muss keine weitere Leistung erbringen oder separat einstellen. Die Anlage hat eine Leistung von bis zu drei Kubikmeter in der Stunde und liegt damit deutlich über den Leistungen der vorgenannten Anlagen. Eine kurzfristige Erhöhung der Leistung ist um bis zu 50 Prozent möglich. Die Stundenleistung liegt dann bei bis zu 4,5 Kubikmeter in der Stunde.

  • NEUTRO-FIX R

    Die Bauweise ist überaus kompakt, gleichzeitig kann diese Abwasserneutralisationsanlage auch große Ströme von Abwasser reinigen. Ein speziell für die Anlage entwickelter Druckreaktor bildet den Kern der Anlage, außerdem zählt zu diesem das Venturi-System, mit dem die eingesetzten Chemikalien dosiert und zugeführt werden. Eine solche Anlage kann unter anderem am Max-Planck-Institut in Heidelberg besichtigt werden, dort arbeitet die Anlage bereits seit Jahren. Sie ist hier mit einem Schmutzfänger kombiniert, einem großen Pufferbehälter, der zehn Kubikmeter misst, und einem Druck-Reaktorbehälter. Damit ist eine Leistung von bis zu 20 Kubikmeter in der Stunde möglich. Diese Abwasserneutralisationsanlage bietet große Vorteile:

    - sehr genaue pH-Wert-Messungen möglich
    - kurze Reaktionszeiten
    - exakte Dosierung der Chemikalien
    - geringer Verbrauch an Chemikalien
    - niedrigere Betriebskosten

Wo steht eine solche Abwasserneutralisationsanlage im Einsatz?

In verschiedenen Instituten und Einrichtungen können die Abwasserneutralisationsanlagen zur Reinigung der Labor- und Industrieabwässer besichtigt werden. In Betrieb sind sie beispielsweise

  • beim Landesamt für Verbraucherschutz in Magdeburg (Mini-FIX)
  • bei Octapharma in Heidelberg (NEUTRO-FIX 3K).
  • an der Universität Konstanz (NEUTRO-FIX R); die Leistung liegt hier bei bis zu 50 Kubikmeter in der Stunde. Diese Anlage ist mit einem Fest- und Leichtstoffabscheider, mit einem Vorlagebehälter sowie einer Lagerstation für Chemikalien ausgestattet.
  • am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried; (NEUTRO-FIX R); die Anlage hat eine geringere Leistung. Bis zu 30 Kubikmeter in der Stunde werden hier erreicht.